Der Londoner Wal verschlingt 2 Milliarden US-Dollar

Der JP-Morgan "Zocker" Bruni Iksil aus London, bewegte auf dem Markt für Kreditderivate so große Summen, dass er in Finanzkreisen mit dem Bösewicht "Voldemort" aus der Harry-Potter-Serie und dem größten aller Lebewesen ("Londoner Wal") verglichen wurde. 

 

Berichten des FTD zufolge habe Iksil und seine Kollegen Wetten im Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar auf einen Index für Kreditausfallderivate (CDS) abgeschlossen, den Markit CDX North America Investment Grade Index, welcher die Wertentwicklung von Kreditausfallderivaten abbildet, mit denen sich Inhaber von Anleihen amerikanischer Unternehmen gegen einen Zahlungsausfall absichern (Warren Buffett hatte die CDS als "Massenvernichtungswaffe" bezeichnet, da mit CDS auch Spekulanten handeln können, die die dazugehörige Anleihe gar nicht besitzen und der Markt deshalb schwer durchschaubar ist). 

 

JPMorgan hat sich durch die hochriskanten Wetten (vorerst) um zwei Milliarden Dollar verzockt. Das bisher als "Musterbank" geltende Institut gab sogar zu, dass die Verluste noch höher ausfallen können. Die US-Bank gehörte zu den wenigen Instituten, die ohne Verluste durch die globale Finanzkrise kam. 

 

Nach bekannt werden des Wett-Skandals gab auch die Aktie der US-Großbank um neun Prozent nach. Aus Medienberichten ist zu entnehmen, dass auch andere Banken "Leichen im Keller" haben. 

 

Auch weitere US-Bankentitel wurden mit in den Keller gezogen: Citigroup verlor 4,4 Prozent, Bank of America 2,9 Prozent; in Frankfurt verloren die Aktien der Deutschen Bank mehr als 1,6 Prozent und der europäische Bankenindex fiel um 1,6 Prozent.

 

Die nicht enden wollenden Skandale aus der Finanzwelt lassen den Ruf von Befürwortern einer schärferen Bankenregulierung lauter werden. Der Ruf der Bankenwelt war ohnehin lädiert und der (wohl nicht) letzte Fall wird es noch schwieriger machen. 

 

 

 

 

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