Türkei: Euro und Dollar in Rekordlaune

In unserem letzten Newsletter (Dez'13) haben wir über die aktuellen Ereignisse in der Türkei bzw. über die Probleme in der türkischen Wirtschaft berichtet. Wir erwähnten in diesem Zusammenhang, dass es keine Überraschung wäre, wenn der Euro in aller Kürze die 3-TL-Marke dauerhaft überschreiten und der Negativkurs -abhängig vom Verhalten der Regierung- weiterhin andauern würde. 

 

Die dieswöchigen Zahlen bestätigen diese Prognose. Gestern hielt sich der Euro-TL-Kurs lange Zeit über der psychologisch wichtigen 3-TL-Marke, schloss den Tag jedoch mit 2,9740 ab. Heute schwankte der Kurs zwischen 2,9725 und 3,0137, um 13 Uhr (MEZ) lag der Kurs bei 3,0058.

 

Am 16. Dezember 2013, einen Tag bevor die Korruptionsnachrichten in die Öffentlichkeit gelangten, lag der Kurs noch bei 2,7871. Bereits zu diesem Zeitpunkt war jedoch ein Negativtrend zu verzeichnen: während der Kurs noch am 23. Juli 2013 bei 2,5133 lag, konnte wenige Monate später (Ende November 2013) dauerhaft die 2,70-Grenze überschritten werden.  

 

Auch der Dollar-TL-Kurs brach erneut bzw. wiederholt Rekorde. Um 13 Uhr (MEZ) lag der Kurs bei 2,2062. Auch hier hat sich -parallel zum Eurokurs- seit Ende Juli 2013 eine erhebliche Negativentwicklung gezeigt. 

 

Noch am 23. Juli 2013 schloss der Dollarkus mit 1,9021 ab. Ende August wurde die 2,0-TL-Marke erstmals überschritten, konnte sich jedoch innerhalb kürzester Zeit (jedoch nur vorübergehend) fangen, blieb bis zum 17. Dezember im Grenzbereich der 2-TL-Marke und schwankte zwischen 1,96 und 2,05. 

 

Ab dem 18. Dezember 2013 kam der entscheidende Schub in Richtung 2,10-Marke, der über die Weihnachtstage überschritten werden konnte. Die letzte Handelswoche (10. Januar 2014) schloss der Dollarkurs bei 2,1661 ab und begann diese Handelswoche (13 Januar 2014) im 2,18-er-Bereich. 

 

Die türkische Zentralbank hat noch keine wesentlichen Eingriffe vornehmen können, die geeignet gewesen wären, um den Wertverlust der Türkischen Lira aufzuhalten.

 

Hinzu kommen die zahlreichen negativen Berichte aus den Medien, die den Zufluss von "frischem Kapital" aus dem Ausland blockiert bzw. erschwert haben. So wurde heute erneut behauptet, dass staatsanwaltliche und richterliche Anordnungen von Seiten der Regierung bzw. regierungstreuen Polizeikräften blockiert und Haftbefehle nicht durchgeführt werden. Auch die zahlreichen Versetzungsnachrichten innerhalb der Staatsanwaltschaft und der Polizeibehörden, die Veröffentlichung der aktuellen Leistungsbilanz-Defizit-Daten, sowie die Kritik aus Übersee und Europa bekräftigten außerdem die zögerliche Haltung ausländischer Investoren.  

 

Somit entfernt sich die Türkei immer weiter von ihrem ehrgeizigen Ziel, die Abhängigkeit von kurfristigen Kapitalzuflüssen zu verringern.

 

Um dieses Ziel zu erreichen wären zumindest ausländische (langfristige) Direktinvestitionen notwendig. Zumeist setzen diesbezügliche Investitionen nicht nur positive Wirtschaftsaussichten voraus, sondern basieren insbesondere auf ein stabiles rechtliches Umfeld.  

 

Nichtsdestotrotz können die positiven Eigenschaften des Landes, insbesondere das Vorhandensein wesentlicher Marktlücken, die günstigen Konditionen hinsichtlich Arbeitskraft und Produktionskosten sowie die umfangreichen staatlichen Investitionszuschüsse und -begünstigungen genutzt werden. Der richtige Einsatz der türkischen Lira kann in diesem Zusammenhang sogar erhebliche Gewinnmargen hervorrufen.  

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

 

RA UOEZER

 

Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    ghostwriter kosten (Freitag, 16 September 2016 14:13)

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